Beklemmende Dystopie

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dozzeline Avatar

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Frida ist überfordert. Ihr Mann hat sie in der Schwangerschaft für eine jüngere Frau verlassen und sie kämpft als inzwischen alleinerziehende Mutter zwischen Job und Kleinkind auf verlorenem Posten. Als sie sich aus dem Haus schleicht, um eine kurze Pause von ihrer durchgehend weinenden Tochter Harriet zu bekommen, melden die Nachbarn sie der Polizei. Um das Sorgerecht für Harriet wiederzuerlangen soll sie sich kooperationsfähig zeigen: das Jugendamt brauche dafür nur ihre Zustimmung für die Kameraüberwachung ihrer gesamten Wohnung und die Verfolgung all ihrer Telefonate und Internetaktivitäten.
Die Leseprobe aus dem Roman von Jessamine Chen ist gleichermaßen fesselnd und maximal beklemmend. Die Übermacht des Staates und die den Maßnahmen zugrundliegende Misogynie machen wütend und beängstigen zugleich.