Endlich mal was anderes!

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recensio Avatar

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Ich wurde zuerst des Titels wegen auf das Buch aufmerksam. Es wirkt schlicht, dezent, aber lässt vermuten, dass das täuscht.

Und so ist es tatsächlich. Der Roman legt direkt los, ohne viel Tamtam zur Einführung.

Frida lässt ihr Kind unbeaufsichtigt, weil sie auf der Arbeit ein paar wichtige Dinge zu erledigen hat. Dabei vergisst sie offenbar die Zeit. Bis die Polizei sich bei ihr meldet. Man ist da schon hin- und hergerissen. Schüttelt einerseits den Kopf, weil man nicht begreifen möchte, sie man sein eigenes Kind vergessen kann. Andererseits ist man neugierig ob der Gründe, die die Mutter darlegt. Und wiederum andererseits fragt man sich, ob es nicht genau das ist, was den Kern dieses Plots ausmacht. Das Sozial- und Gesellschaftskritische. Das Tabuthema, das eigentlich keines sein sollte, weil es genug Frauen (ja, auch Väter) da draußen gibt, die irgendwie ihren Alltag meistern müssen. Ist es deswegen entschuldbar, das Kind zu vernachlässigen? Nein, auf keinen Fall! Aber es vielleicht ein Stück weit nachvollziehbar. Frida jedenfalls wirkt mit der Mutterschaft ziemlich überfordert, weswegen ihre mütterliche Eignung nun geprüft werden soll. Und ich bin sehr gespannt darauf, was alles passieren und wie das Ganze enden wird.