Dystopischer, bedrückender Roman

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lovely90 Avatar

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Auch wenn der Titel vielleicht einen Ratgeber vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Buch um einen dystopischen, gesellschaftskritischen Roman. Die Protagonistin Frida muss, nachdem sie ihr Kleinkind für eine kurze Zeit unbeobachtet zuhause gelassen hat, als Sanktions- und Lehrmaßnahme für ein Jahr in das Institut für gute Mütter ziehen. Die Gründe, weswegen die in diesem Pilotprojekt aufgenommenen Elternteile als schlechte Mütter oder Väter gelten, sind vielfältig. Im Verlauf des Romans begleiten wir Frida während ihrer Zeit im Institut, lernen ihre persönliche Geschichte und in Ansätzen die ihrer Leidensgenossinnen kennen. Wenngleich die initiale Absicht, welche wohl hinter dem Projekt stehen mag, eine gute sein soll, merken wir schnell, dass die Umsetzung teils abstrus und nicht selten auch emotional grausam ist. Der Roman bringt uns in eine Welt, die ich als Leserin so niemals erleben möchte, die aber vielleicht gar nicht so fern ist.

Die Autorin greift in diesem Roman gleich mehrere spannende Themen auf und lässt genug Freiraum für eine eigene Meinungsbildung. Meine Stimmung während des Lesens war zumeist eine etwas bedrückte, zuletzt sind sogar ein, zwei Tränchen geflossen.

Insgesamt ist dies meiner Meinung nach ein Roman, der sicherlich nicht zur Pflichtlektüre wird, aber für diejenigen, die sich grundsätzlich für die behandelte Thematik interessieren, durchaus lesenswert ist.