Ein guter, leicht dystopischer Roman, der zum Nachdenken anregt

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Frida hat nächtelang kaum geschlafen und sie muss dringend Unterlagen im Büro abholen. So ist sie einfach länger weggeblieben, länger als gedacht, vielleicht zwei Stunden in denen sie ihr Baby Harriet alleine im Spielsitz zurückließ. Doch dieser kurze Fehltritt kostet der alleinerziehenden Mutter ihr Lebensglück. Die Sozialarbeiterin hat hierfür kein Verständnis. Kein Argument bringt ihr Harriet zurück, die dem Vater übergeben wurde. Ihr Traummann Gust hat sie wegen einer Jüngeren verlassen. Sie hat Angst, dass ihr die rothaarige Rivalin ihr Kind entfremden könnte. So nimmt ihr Schicksal seinen Lauf. Sie wird in ein Institut zusammen mit anderen fehlgeleiteten Müttern eingewiesen, mit der Aussicht nach einem Jahr ihr Kind wiederzubekommen. Mit einer KI- gesteuerten Puppe soll sie „mütterisch“ lernen.
Wie weit sollen staatliche Eingriffe ins Privatleben reichen? Die ständige Überwachung durch die sadistischen Aufseherinnen und die Puppen, die jedes Wort mit Kameras aufzeichnen, verursachte mir wachsendes Unbehagen. Ein guter, leicht dystopischer Roman, der zum Nachdenken anregt.