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Also ich muss gleich zu Beginn sagen:
Ich habe schon viele, viele Romane aus der Belletristikabteilung gelesen, habe eine Vielzahl an Texten kritisieren dürfen, aber so ein überaus besonderes Exemplar, wie jenes von Jessamine Chan, habe ich tatsächlich noch nicht erlebt: Eine Erzählung, die sich bereits auf den ersten Metern wie ein hochintensiver Thriller anfühlt, dann allerdings prompt die Kehrtwende zu einer tragischen Familiengeschichte durchlebt, die sich von Seite zu Seite dramaturgisch hochschaukelt, aber immer wieder mal vorsichtige, zurückhaltende Stopps einlegt, damit sich die zwischenmenschlichen Töne kompakt einfangen lassen, die es ganz dringend gebraucht hat, um zu allen Beteiligten eine solide geistige Basis herstellen zu können. Was ich übrigens ganz kurios und gleichermaßen genial fand, ist die Tatsache, dass die Autorin zwar immer wieder mal das Genre wechselt, sich neu definiert, aber auch aber stets darum bemüht ist, diesem futuristischen, totalitären Report-der -Magd-Science-Fiction-Overlay treu zur Seite steht.
Leute, was soll ich noch sagen: Ich bin absolut hin und weg. Was das nämlich für ein intelligentes, mutiges, und zugleich kreatives Storytelling-Konzept ist, kann man eigentlich gar nicht glauben. Wie es die Autorin auf charmante Weise fertig bringt, nicht nur die inhaltlichen Handlungsfäden zu knüpfen, sondern auch die LeserInnen emotional mit der Geschichte zu verwurzeln, zeugt schlichtweg von schriftstellerischer Qualität par excellence.