erschreckend

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sandra-1967 Avatar

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Institut für gute Mütter
Ein dystopischer Roman von Jessamine Chan

Bei dem Titel dachte ich zuerst, dieser Roman spielt weit zurück in der Vergangenheit. Doch ganz im Gegenteil. Die Geschichte spielt im Hier und Jetzt in der USA.

Frida lässt ihre kleine Tochter Harriet 2 Stunden alleine zu Hause. Ein Nachbar verständigt die Polizei. Frida wird das Sorgerecht entzogen und Harriet kommt zu ihrem Vater und seiner neuen Lebensgefährtin. Um das Sorgerecht zurück zu erhalten, stimmt Frida einem einjährigen Aufenthalt in einem „Institut für gute Mütter“ zu. Was ihr dort widerfährt, hatte sie so wohl nicht erwartet. Mit 200 anderen Müttern, die ihre Kinder „nicht richtig“ behandelt haben, landet sie auf einem alten College-Gelände. Dort sollen die Mütter mit KI-Puppen lernen, gute Mütter zu werden. Das Gelände ist eingezäunt und darf nicht verlassen werden. Kein Kontakt zur Außenwelt. Kein Handy – kein Internet. Überall Kameras. Anfangs darf Frida noch jeden Sonntag per Facetime mit ihrer Tochter telefonieren. Die Mütter müssen in unterschiedlichen Tests im Umgang mit ihren persönlichen KI-Puppen bestehen. Fällt die Evaluation negativ aus, werden die Telefonate mit ihren Kindern gestrichen.

Die Geschichte ist ebenso fesselnd wie erschreckend. Beim Lesen schwankten meine Emotionen oft zwischen Wut und Verzweiflung. Als Mutter kann man nachvollziehen, wie schwer diese Zeit für Frida und die anderen Mütter ist – und auch für die Kinder.

Es bleibt zu hoffen, dass es so etwas in der Realität nie geben wird!