Erschreckend

Wann ist eine Mutter eine gute Mutter und wann eine schlechte. Darf eine Mutter sich mal Zeit für sich gönnen? So auch Frida. Nach der Geburt hat sich wie bei so vielen ihr Mann verabschiedet und sie mit dem Resultat aus seinen Spermien allein gelassen. Sie ist genervt und kann nicht mehr. Sie schläft kaum und wagt das unvorstellbare. Sie gönnt sich Zeit für sich und lässt ihr zweijähriges Kind alleine. Die Nachbar*innen sind schockiert und alarmieren sofort die Behörden und Frida wird für ein Jahr in ein Erziehungscamp/Gefängnis gesteckt, dort soll sie lernen, wie sich eine gute Mutter verhält. Ein wirklich beängstigendes Buch. Ihr echtes Kind darf sie kaum sehen. Gehen wir mal in die Klatschspalten und genau da merkt man, das das manche Menschen wirklich gutheißen würden. Menschen beurteilen andere Mütter und meinen alles besser zu wissen. Wie weit sind wir von so einer Einrichtung entfernt.
Ich liebe gute Dystopien und diese hier hat es wirklich in sich. Muss sagen ich habe die Geschichte wirklich gern gelesen auch wenn sie mich mit jeder Seite mehr und mehr schockiert hat. Warum urteilen Menschen wer eine gute Mutter ist. Das sollten wenn nur die betroffenen Kinder tun. Man kann sich dank der genauen Darstellungen der Autorin bildhaft das Gefängnis und das Leben darin vorstellen. Mir blieben manche Nebencharaktere eine Spur zu Skizzenhaft aber trotzdem hat die Autorin einen richtig guten Schreibstil. Es ist eins der Bücher die man anfängt zu lesen und dann nicht mehr aufhören will. Es ist eins der Bücher, die einen auch nach dem Lesen nicht loslassen.
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