Sehr spannender dystopischer Roman.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ansichten_einer_leserin Avatar

Von

Ich bin vor drei Monaten zum ersten Mal Mutter geworden und war dementsprechend gespannt auf den Roman. Ich kann sehr gut nachempfinden, wie es Frida geht. Schlaflosigkeit und Überforderung, ein hoher Anspruch an sich als gute Mutter, der auch von außerhalb so vermittelt wird, das Finden der neuen Rolle usw. Fridas Kurzschlussreaktion ist also nachvollziehbar, wenngleich das Alleinlassen eines Kleinkindes keine Option sein darf. Hier hat Frida sich definitiv fehlverhalten. Die Konsequenz jedoch daraus, das „Institut“ nämlich, ist völlig überzogen, zumal Frauen dort „einsitzen“, deren Fehlverhalten so verschieden ist. Spannend war es jedoch, diesen dystopischen Roman zu lesen, der manchmal ganz nicht so dystopisch wirkt, denkt man an vergangene „Arbeits- und Erziehungslager“. Besonders interessant fand ich die Beziehungen der Frauen untereinander sowie die Kurseinheiten. An letzteren ist zu sehen, wie grotesk die Idee eines solchen „Instituts“ ist. Dabei KI einzubinden, empfinde ich als hochaktuell. Dass mir dabei nicht alles immer ganz logisch erscheint, sei nur am Rande erwähnt und soll den tollen Eindruck des Romans nicht schmälern. Insgesamt sehr lesenswert.