Was macht eine gute Mutter aus

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tigercat666 Avatar

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Frida teilt sich das Sorgerecht für ihre kleine Tochter Harriet mit ihrem EX-Mann Gust, der sie wenige Monate nach der Geburt der kleinen Tochter für die viel jüngere Susannah verließ. Frida ist vollkommen überfordert mit der Situation, der Sehnsucht nach ihrem Ex, der Arbeit und einem fordernden Kind. Und so lässt sie das Baby, statt nach Hilfe zu fragen, allein zu Hause, um Notizen aus dem Büro zu holen.
Ein fataler Fehler mit dramatischen Folgen, ein Nachbar ruft die Polizei und das Jugendamt schaltet sich ein. Damit beginnt für Frida ein brutaler Kampf um das Sorgerecht für ihre Tochter.

Was in der Welt, wie wir sie kennen, jetzt mit Hausbesuchen vom Jugendamt, Beratungsgesprächen und anderen Hilfsangeboten einhergehen würde, hat in dem von Jessamine Chan geschriebenen Roman ganz andere Konsequenzen. Frida wird von nun an total überwacht, Kameras in allen Räumen ihres zu Hauses, ihr Telefon und Browserverlauf werden ebenso überwacht wie die seltenen Besuche bei ihrer Tochter, die bei ihrem EX-Mann untergebracht wird. Um dann als letzte Maßnahme im »Institut für gute Mütter« zu lernen, wie sie sich zu verhalten hat, um eine gute Mutter zu sein. Und damit folgt das beklemmendste, was ich in letzter Zeit gelesen habe.Mit neuster Technik sollen die »Fehler« der Mütter korrigiert werden, einer Technik, die eingeführt wurde, um Fehler der Sozialbehörden, wie sie in der Vergangenheit passierten, zu vermeiden.
Ich mochte Frida nicht, für mich war es unverständlich, dass sie ihr Kind allein ließ und nicht nach Hilfe fragte. Ich mochte auch Gust nicht oder seine neue Freundin. Eigentlich mochte ich niemanden außer Harriet in diesem Buch. Aber das, was im Laufe der Handlung passiert, hat niemand verdient.