Sally Rooney mal anders
Mein erster Eindruck von "Intermezzo" von Sally Rooney ist sehr positiv. Das Cover des Buches passt gut zu Rooneys Stil: schlicht und modern, aber dennoch ansprechend und passend zur urbanen Atmosphäre, die sie oft in ihren Romanen schafft. Der Schreibstil ist gewohnt präzise und gleichzeitig poetisch, was mir sehr gut gefällt. Rooney hat wieder einmal ein Talent dafür bewiesen, die emotionalen und zwischenmenschlichen Feinheiten in ihren Dialogen und Beschreibungen einzufangen. Besonders spannend finde ich, dass dieses Buch aus der männlichen Perspektive geschrieben ist – eine interessante Wendung, da Rooneys vorherige Bücher meist durch die Augen junger Frauen erzählt wurden. In der Leseprobe lernen wir Peter und Naomi kennen, und die Spannung zwischen ihnen ist direkt spürbar. Peter ist ein komplexer Charakter, und seine Beziehung zu seinem Bruder Ivan und Naomi ist voller Ambivalenzen und unausgesprochener Gefühle. Rooneys Fähigkeit, die inneren Kämpfe ihrer Figuren so lebendig und realistisch darzustellen, zieht mich sofort in die Geschichte hinein. Ich freue mich darauf zu sehen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Der Spannungsaufbau ist subtil, aber konstant, was typisch für Rooney ist. Ihre Bücher leben von den stillen Momenten und den unausgesprochenen Emotionen, und "Intermezzo" scheint hier keine Ausnahme zu sein. Ich erwarte eine tiefgehende Erkundung der Themen Verlust, Liebe und der Komplexität menschlicher Beziehungen. Gerade weil ich Rooneys bisherige Bücher so genossen habe und gespannt darauf bin, wie sie die männliche Perspektive umsetzt, möchte ich das Buch unbedingt weiterlesen.