Beziehungen und Sprache

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pauli7 Avatar

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Die Leseprobe dieses Buchs hat mich direkt gefesselt, Katie Kitamura schreibt in einem Stil, der ganz eigen und schwer zu beschreiben ist - klar und direkt, erzeugt jedoch trotzdem Emotionen und Spannung.

Die Protagonistin dieses Romans bleibt namenlos, was mir allerdings erst zum Ende des Buchs aufgefallen ist, durch die Ich-Perspektive, fühlte ich mich dennoch mit ihr verbunden. Die Geschichte dreht sich um die besagte Namenlose, die sich als Dolmetscherin ein privates und berufliches Leben in Den Haag aufbaut und in diesem Rahmen verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen aufbaut, die sie zur Reflexion anhalten und auch mich als Lesende beschäftigt haben. Besonders die Beziehung zu einem Ex-Präsidenten, für den sie als dolmetschte, hat mich bewegt und zum Nachdenken angeregt. Die Rolle der Sprache tritt dabei immer wieder in den Vordergrund.

Das Buch las sich sehr schnell, da durchweg eine gewisse Grundspannung herrschte und durch die freundschaftlichen, beruflichen und romantischen Beziehungen viele Ebenen abgedeckt wurden. Ich hätte es jedoch schon gefunden, wenn der Roman an einigen Stellen mehr in die Tiefe gegangen wäre, Kitamura lässt viel Spielraum für Spekulationen und eigene Fortsetzungsideen.