Intimitäten

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arizona Avatar

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Was für ein Titel! Die namenlose Ich-Erzählerin arbeitet seit einem halben Jahr als Dolmetscherin am Gerichtshof in Den Haag. Seit einiger Zeit ist sie mit Adriaan zusammen, der von seiner Frau und den Kindern getrennt lebt.

Die Erzählerin berichtet über die Herausforderungen Ihrer Arbeit, was ich recht interessant fand, da man ja zum einen sehr exakt übersetzen muss, damit die juristischen Details korrekt sind, aber zum anderen sollen auch die Gefühle mit ausgedrückt werden. Und auch die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die dort behandelt werden sind teilweise recht belastend. So lernt man dort im Zuge der Übersetzungen Schwerverbrecher teils recht nah kennen.

Zum anderen gab es dann die Szenen aus ihrem Privatleben. Ihr neuer Freund „verschwindet“ für einige Zeit, um Themen bezüglich seiner Trennung zu regeln. So bleibt es auch spannend, wie es mit den beiden weitergeht.

Einziger Kritikpunkt wäre, dass ich die Frau teilweise als recht passiv empfunden habe, und ihre Reaktionen nicht immer nachvollziehen konnte.

Ingesamt fand ich die Sprache recht anspruchsvoll und auf einem hohen Niveau, aber trotzdem gut lesbar. Die Story hat mich gefesselt, da es sowohl im Job als auch im Privatleben recht spannend war. Ich habe daher die Lektüre genossen, fand es kurzweilig und kann es weiterempfehlen.