Nicht ganz so intim

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lady.liebesskeptisch Avatar

Von

In "Intimitäten" erzählt eine namenlose Erzählerin aus ihrem Leben als Dolmetscherin am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Sie hat die Stelle dort gerade erst begonnen und ist dementsprechend noch neu in der Stadt. Vorher hat sie in New York gelebt. Mehr erfahren wir über die Hauptperson erstmal nicht.
Im Laufe der Erzählung trifft sie auf Adriaan, einem verheirateten Mann, mit dem sie eine Affäre beginnt und sich auch mehr erhofft. Ungefähr gleichzeitig freundet sie sich mit einer Kuratorin an. Beide Beziehungen lassen die im Titel angekündigten Intimitäten aber zu wünschen übrig.
Trotzdem gibt es spannende Einblicke in den Beruf einer Dolmetscherin, sowohl technisch als auch moralisch. Der Schreibstil ist sehr sprachgewandt und bietet immer mal wieder interessante Gedanken, die zum Nachdenken anregen.
Der Inhalt konnte mich aber nicht wirklich begeistern. Die Hauptperson ist nicht greifbar, sie bleibt nahezu identitätslos, wodurch sich ihre Geschichte wie ein Übergang liest. Was die Stationen davor und danach sind, bleibt aber offen.