Landluft

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signalhill Avatar

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Endlich wieder einmal ein schöner Roman, der es wert ist, gelesen zu werden!

Daniela Kriens 'Irgendwann werden wir uns alles erzählen' spielt in der Zeit nach der Wende (inklusive Rückblicken), aber die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, die Wende hat die Höfe mitten in Mecklenburg noch nicht wirklich erreicht. Maria ist die Freundin von Johannes, und sie ist irgendwann einfach auf dem Hof geblieben. Genaueres über ihre Vergangenheit ist bisher nur angedeutet. Sie geht kaum zur Schule, hilft auf dem Hof, und sie glaubt, sie liebt Johannes.

Es erscheint mir etwas unglaubwürdig, dass die Eltern von Johannes, die beiden Jugendlichen so eng beieinander sein lassen, denn Maria ist erst 16. Jedenfalls wohnen die beiden jungen Leute ja fast schon richtig zusammen. Johannes fährt abends ohne Maria weg - hat er ein Geheimnis? Auch in der Vergangenheit gibt es einige Geheimnisse oder Ungereimtheiten in der Familie.

Die Beschreibungen des Landlebens klingen sehr realistisch; man fühlt sich sofort in die Zeit und den Hof hineinversetzt. Der Schreibstil ist sehr passend und ein wenig malerisch. Ich liebe es auch, wenn man ein wenig in die alten Zeiten versetzt wird, denn auch wir haben von unseren Eltern und Großeltern Geschichten vom Landleben gehört.

Daniela Krien ist hier - soweit man das beurteilen kann - ein tolles Erstlingswerk gelungen, das auf jeden Fall gelesen werden MUSS!