Wie eine Patchworkfamilie zusammenwächst

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*bücherwürmchen* Avatar

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Das Schicksal meint es nicht gut mit Brady. Seine Leidenschaft ist es zu tätowieren, aber das musste er wegen seinem Job in der elterlichen Firma, bei dem er nicht glücklich ist, aufgeben. Dann stirbt sein Bruder Cal und dessen Frau Mel bei einem Unfall und sein Vater erleidet daraufhin einen Herzinfarkt. In Texas muss er feststellen, dass er sich fortan um seine einjährige Nichte Isabella kümmern muss. Brady ist aber nicht alleine. Er bekommt Unterstützung von Kat, Mels Freundin.

Die Anziehungskraft zwischen Kat und Brady ist sofort spürbar. Daneben nimmt die Trauer einen großen Raum ein. Beiden geht der Verlust nahe. Ich hatte dabei aber nicht das Gefühl, dass die Trauer die Geschichte erdrücken würde. Denn während sie den Verlust verarbeiten, entwickeln sich auch langsam Gefühle zwischen ihnen. Daran ändert auch nichts, dass sie es sich zuerst nicht eingestehen wollen. Lediglich die ständigen Wiederholungen von beiden im inneren Monolog, dass sie nicht zusammen sein können und eine Beziehung keine Zukunft habe, hat mich irgendwann ein bisschen genervt.

Izzy ist eine bezaubernde Einjährige und Brady kümmert sich liebevoll um sie. Dass Izzy sehr häufig immer als „das Baby“ bezeichnet wurde, gefiel mir jetzt nicht so. Hätte ich Izzy nicht bildlich vor Augen gehabt, hätte man von ihr auch von einem Gegenstand ausgehen können. Irgendwie.

Die Nebencharaktere waren mir ein bisschen zu sehr im Hintergrund. Die Telefonate waren mir da zu wenig. Ich hätte mich über mehr Szenen mit Kats bzw. Bradys Familie ohne die Zuhilfenahme elektronischer Geräte gefreut.

Kat und Brady sind Sympathieträger. Brady ist sich seiner Verantwortung bewusst, stellt sich dieser und steckt selbst zurück. Kat arbeitet hart für das, was ihr wichtig ist und hat dabei immer das Wohl ihrer Liebsten im Auge. Die Liebesgeschichte zwischen ihnen entwickelt sich langsam und nicht zu schnell. Ich mochte die beiden und zu dritt geben sie eine süße Familie ab.

Die Sorgen und Probleme, mit denen Kat und Brady nach dem Tod von Cal und Mel konfrontiert fand ich realistisch dargestellt. Ich konnte ihre Entscheidungen nachvollziehen.

Das Cover hat mir schon zu Beginn sehr gut gefallen und nachdem genau diese Szene beschrieben wurde, finde ich es noch passender.

Der Schreibstil ließ sich leicht und flüssig lesen. Es wird abwechselnd von Brady und Kat in der Ich-Perspektive erzählt. Bei 63 Kapiteln + Epilog sind die einzelnen Kapitel recht kurz, was meinen Lesefluss aber nicht gestört hat.

Bei „Irresistible - Ein Baby kommt selten allein“ hat mir zwar das Besondere gefehlt, ich wurde trotzdem gut unterhalten. Von mir gibt es vier Sterne.