Hoch lebe der Gin

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_It´s Gintime_ ist ein Gemeinschaftswerk von Jonas, Kaffer und Schulze Lohoff, die sich zusammentaten und Texte über Gin und das Trinken von Gin schrieben und sammelten. Dieses Buch beinhaltet Ratgeber, Vorstellung verschiedener Destillationen und Ginarten, Geschichten von und über Gintrinker und natürlich die Lust auf Gin. Dabei versprühen die Autoren so viel Energie und Liebe zur Spirituose mit Wacholdergeschmack, dass man unwillkürlich Lust auf einen Gin & Tonic oder einen anderen Cocktail bekommt.

Dieses Buch von und für Fans des Gin, beinhaltet neben anderen Geschichten auch eine Geschichte über Menschen, meistens die Autoren selbst, und ihre Beziehung zu Gin. So erzählt „Kummer auf Gin“ das Verhältnis des Autors Kummer zu Gin, und nebenbei auch in welchen Filmen, etc. Gin eine Rolle spielt oder eben auch welche berühmten Persönlichkeiten Gin tranken. So gehört natürlich ein Ranking der Gintrinker, zu denen Queen Mum und James Bond gehören, zu diesem Buch.

Das wahrlich schönste Gedicht über Gin gehört natürlich auch in dieses Buch und stammt von Arne Rautenberg: Jim trink Gin. Ein wirklich gelungenes Gedicht zu diesem Thema, das die fast schon wissenschaftlichen Texte und die Geschichten auflockert.

Neben den persönlichen Geschichten werden Destillationen vorgestellt, so die Preußische Spirituosen Manufraktur in Berlin, der ich wohl in nächster Zeit einen Besuch abstatten werde, um meinen Durst auf Gin zu befriedigen. Dazu erklären die Autoren natürlich auch woraus Gin gemacht wird, wie er hergestellt wird, wie wir ihn schmecken bzw. riechen und wie denn überhaupt der Alkohol in unserem Körper wirkt, vor allem wenn wir ein paar Gin & Tonic zu viel getrunken haben.

So erfahren wir ganz nebenbei wo man in bestimmten Städten den besten Gin bekommt, ob direkt beim Hersteller oder in Bars. Eine Art Ortsregister findet man praktischer Weise.

Leider hat auch dieses Buch seine Nachteile, auch wenn sie nicht so dramatisch sind, aber sie machen eben doch etwas aus. Das Buch ist an sich in vier Teile geteilt: Sunset, Dusk, Midnight und Dawn. Das ist eine sehr schöne Einteilung und mal etwas neues, leider sind diese durch mehrere Fotoseiten getrennt, die mich nicht vom Hocker hauen. Sie wirken wie aus einer Werbung für junge Reisen und sprechen mich leider nicht an.

Zusätzlich fand ich die meisten Geschichten nicht spannend, sondern größtenteils sehr leichte Kost, die mich nicht wirklich interessierte. Dafür waren andere Geschichten um so besser.

Im Ganzen muss ich aber sagen, dass die Begeisterung der Autoren spürbar und ansteckend ist. Sie begeistern den Leser, sich einmal eingehender mit Gin zu beschäftigen. Natürlich ist es hilfreich, wenn man Gin sowieso schon etwas mag und ihn schon einmal probiert hat, sonst verfehlt dieses Buch für Fans des Gins sein Ziel. Wenn man sich allerdings dieser vielseitigen Spirituose einmal eingehender nähern will, ist dieses Buch ein guter Einstieg, um einmal einen anderen Gin als den _Bombay Sapphire_ kennen zu lernen.

Hoch lebe der Gin!