Liebe und Schuld

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Catalin Dorian Florescu beginnt seinen Roman „Jakob beschließt zu lieben“ mit einer satten Naturmetapher. Ein Gewitter wird als Bild dafür genommen, wie Gott versucht den Teufel zu jagen. Und schon bekommen wir als Leser eine Ahnung davon, um was es in diesem Buch gehen wird: der ewige Kampf des Menschen zwischen Gut und Böse.

Jakob entschließt sich aufgrund des Fotos einer Frau, diese zu suchen und sie zu heiraten, und macht sich auf den Weg. Auf seiner ersten Station landet er im rumänischen Triebswetter bei dem Dorfapotheker. Hier ist das Thema „Liebesdienste“ und „Schuld“. Die Dorfbewohner helfen sich gegenseitig mit Liebesdiensten, was gleichzeitig bedeutet, dass sich alle immer gegenseitig etwas schuldig sind. „Schuld hielt sie alle zusammen“, heißt es in einem Satz in der Leseprobe. Hier schon beginnt der Leser darüber zu philosophieren, wie es generell ist mit der Liebe und der Schuld.

Jakob legt dem Apotheker gegenüber ein entschlossenes und bestimmendes Verhalten an den Tag, das den Leser neugierig macht, da es ja dafür eine Motivation geben muss. Was ist der Figur widerfahren, dass sie sich so verhält?

 

Florescu entwirft große Bilder in einer bedächtigen Sprache, die beim Leser haften bleibt und einen bedächtig durch den Roman schreiten lässt.

Angelegt als Generationenepos möchte ich in jedem Fall wissen, wie es mit Jakob weiter geht und wohin ihn seine Reise führen wird.