Jacob beschließt zu leben

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Zusammen mit einem großen Unwetter kommt Jakob ohne Nachnamen in Triebswetter, einem Dorf im rumänischen Banat, an.

Sein Plan ist so keck wie dreist. Er will die Tochter eines ehemals sehr angesehenen Bauern heiraten über die er in der Zeitung einen Artikel gelesen hat. Als er auf dem Hof vorstellig wird, scheint Niclaus Obertins größter Wunsch in Erfüllung zu gehen. Da steht er, ein Bild von einem Mann, arbeitsfähig und gesund einer der den Mut hätte den Hof zu übernehmen. Allerdings schleichen sich bei dem alten Mann auch Zweifel ein, zu groß sind die Standesunterschiede zwischen einer Obertin und einem Ohne-Nachnamen.

Doch Jakobs Plan geht auf und bald heiratet er Elsa Obertin. Er bringt den Hof auf Vordermann und der Name Obertin bedeutet wieder etwas. Auch der erhoffte Erbe läßt nicht lange auf sich warten, aber Jakob hegt bald Zweifel ob dies auch sein "richtiger" Sohn ist. Zuwenig gleicht er ihm, seine Fähigkeiten auf dem Hof mit anzupacken gehen gegen null und das läßt er ihn auf ganz fatale Weise spüren.....

In immer wiederkehrenden Rückblenden erfährt man viel über die Obertins deren Familiengeschichte eng mit der Historie der Banater Schwaben verknüpft ist. Es beginnt mit Caspar, dem Lothringer der die Vogesen überquerte "und in dem Glauben auf eigenem Grund und Boden zu stehen fast eine ganze Familie umbrachte, bevor er am selben Ort eine eigene gründete."

Die Geschichte der Obertins streckt sich über 300 Jahre und gipfelt in der Deportation junger rumänischer Männer nach Sibirien.

Der Autor hat auf jegliche Gefühlsduselei verzichtet und dennoch ist die Geschichte sehr berührend und das menschliche Verhalten, wie so oft, einfach grausam und abstoßend.

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