Wenn die Erwartungen nicht gewesen wären?

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anonymous Avatar

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Die Leseprobe von "Jacob beschließt zu lieben" fand ich sehr vielversprechend, sie machte mich auf das Buch neugierig und weckte sehr große Erwartungen in mir. Wahrscheinlich war das ein Fehler von mir, ich hätte keine sehr großen Erwartungen haben dürfen, vielleicht wäre ich diesem Buch dann wohlgesonnener. Ein weiterer Fehler meinerseits lag darin, dass ich auf den Seiten der Leseprobe eine Ähnlichkeit zu dem Buch "Alles ist erleuchtet" von Jonathan Safran Foer zu entdecken glaubte, was meine Erwartungen noch zusätzlich hob.

Als das Buch bei mir ankam, fing ich auch sogleich munter mit dem Lesen an und merkte irgendwann das ich mich langweilte. Erst wollte ich das gar nicht wahrhaben, wo war die Begeisterung hin?, doch irgendwann konnte ich dieses Gefühl nicht mehr ignorieren und ich versuchte herauszufinden was geschehen war.

Ich ging nach der Leseprobe von einem Roman aus, welcher sich sehr mit den Innenwelten der Protagonisten beschäftigt, bei dem ich ein Bild des Seelenlebens gemalt bekäme. Aber im Laufe der Handlung bestätigte sich dieses leider nicht. Ich empfand die Charaktere als recht blass, die Beschreibungen plätscherten mir zu sehr auf der Oberfläche. Wenn ich keine Erwartungen gehabt hätte, wäre das vielleicht gar nicht so schlecht gewesen, aber so, führte es nur zunehmend in eine Enttäuschung.

Ich kam nur sehr schlecht in einen Lesefluss und es war mir kaum möglich mal mehr als 10 Seiten am Stück zu lesen, meine Gedanken schweiften ab, ich konnte mich sehr schwer auf die Geschichte einlassen. Alles Indizien dafür, dass mich die Geschichte nicht ansprach und eigentlich wäre das für mich ein Grund gewesen, das Buch nicht weiter zu lesen. In der Hoffnung, dass sich meine anfängliche Begeisterung wieder einstellen würde, las ich weiter, mein Empfinden änderte sich allerdings nicht mehr und am Ende war ich froh, dass ich dort angekommen war.

Ich mag Familiengeschichten, ich mag Abenteuergeschichten, ich mag Romane mit einem geschichtlichen Hintergrund. All das soll "Jacob beschließt zu lieben" mitbringen und tut es auch, allerdings in einer für mich nicht überzeugenden Art.