Der Leser fühlt sich gejagt

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wuschelchen99 Avatar

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Ich muss erst einmal ganz tief Luft holen. Die Leseprobe ist echt heftig. Sie beginnt mit einer detailreichen Schilderung eines blutigen Verbrechens. Jede noch so kleine Einzelheit wird genau beschrieben, die zerbrochenen Kunstgegenstände, die Möbel, die Leichen. Eine Person steht mit einem Gewehr mitten im Geschehen, den Worten nach zu urteilen der Täter. Wer ist diese Person? Anscheinend ein Familienmitglied, denn die getöteten Personen werden als Schwester, Vater und Mutter bezeichnet und der Mörder scheint sehr wütend über die Familienmitglieder zu sein. Demütigungen, Zurechtweisungen, alles holt ihn ein. Noch immer ist der Täter mit einem Gewehr bewaffnet, die Waffe scheint der Person zu schwer zu sein, aber sie betrachtet sehr intensiv das vollbrachte Verbrechen. Die Last des Verbrechens scheint auf dem Täter zu lasten, denn er scheint darüber nachzudenken, sich selbst auch zu töten. Plötzlich erscheint eine weitere Person auf der Bildfläche und gibt dem Täter sehr ausführlich Anweisung zur richtigen Selbstötung mit dem Gewehr. Die Situation ist krotesk, denn wieder wird der Täter seine Unzulänglichkeit vorgeworfen.
Die schockierenden Bilder, die in einer sehr klaren Sprache formuliert sind, ließen mich nicht los. Dem Klappentext entnehme ich, dass der Täter ein kleiner Junge sein soll, was mich noch mehr schockiert. Und ich bin schon sehr gespannt, wie diese Geschichte zu der Polizeiprofilerin Marina Esposito in Verbindung steht. Ein dicker Grund, das Buch unbedingt zu lesen.