Tania Carver kann es einfach! Sie kann schreiben! Auch mit "Jäger" hat sie mich nicht enttäuscht. Carver hat einen Schreibstil, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt und ihre Bücher zu einem absoluten Vergnügen machen. Ihre Art zu schreiben, zwingt einen förmlich dazu immer weiter zu lesen. Zuerst völlig unzusammenhängend erzählt Carver verschiedene Geschichten. Wie sonst auch, konnte ich mir zunächst keinen Reim darauf machen, was diese einzelnen Teile miteinander zutun haben, doch gegen Ende wird dann alles rund und man versteht, warum Carver die Geschichte so erzählt, wie sie sie erzählt (klingt irgendwie ein bisschen verwirrend, ich weiß). Carvers Stil ist ein ziemlich spezieller und die Art zu schreiben muss man wirklich auch mögen. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und schreckt auch vor blutigen Szenen nicht zurück. So beginnt das Buch auch sofort mit einer Schockszene, die vor Blut nur so trieft. Wenn man also ein bisschen schwächere Nerven hat, sollte man davon wohl eher die Finger lassen. Spannend bis zum Schluss erzählt Carver ihre Geschichte und ließ mich lange Zeit im Dunkeln tappen. Wieder einmal sind mir ihre äußerst sympathischen Ermittler positiv aufgefallen und haben mich voll und ganz überzeugt. Man leidet richtig mit Marina Esposito als ihre kleine Tochter verschwindet und bangt richtiggehend um ihre heile Rückkehr. Ich konnte förmlich spüren, was Esposito zu diesem Zeitpunkt fühlte. Zudem war ihr Handeln für mich zu jeder Zeit nachvollziehbar. Aufgrund ihres so besonderen Stils und ihrer tollen Ermittler, ist Carver lesen, jedes Mal ein Gefühl, wie nach Hause kommen. Man leidet mit den inzwischen schon bekannten Personen und freut sich, wenn alles am Ende gut ausgeht. Und trotzdem muss noch erwähnt werden, dass sich die einzelnen Krimis völlig unabhängig voneinander lesen lassen, was ich ebenfalls toll finde. Carvers Stil, die Spannung und die unverwechselbaren Persönlichkeiten machen jedes ihrer Bücher zu einem absoluten Erlebnis!