Chris Carter und die Bestie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
singstar72 Avatar

Von



Obwohl nicht unspannend, würde ich diese Leseprobe als „gute Mittelklasse“ einstufen. In etwa vergleichbar einem Fitzek in Deutschland. Fitzek „funktioniert“ hauptsächlich anhand seines Plots und seiner Motive; nicht etwa aufgrund von rein literarischen Qualitäten. Genauso ist das bei Chris Carter für mich auch.

Ein brutaler Killer bricht aus einem Hochsicherheitsgefängnis aus. Die Erzählung wird dabei teilweise aus der Sicht des flüchtenden Kriminellen, teilweise aus der Sicht der Ermittler bestritten – soweit nichts Neues. Auch die Sprache und die ganze Erzählweise empfinde ich als sehr „stromlinienförmig“, wenig beschreibend, eher wie ein Film erzählend.

Was mir diesmal gefallen hat, war die Vorgeschichte von Robert Hunter, der dem Leser ein wenig näher gebracht wird. Ebenfalls gut fand ich die sehr ausführlich beschriebene Szene, wie sich der Flüchtende auf einem abgelegenen Parkplatz ein neues Autor „organisiert“ - indem er nämlich die allein reisende Fahrerin psychologisch genau einschätzt, und in eine Falle lockt. Doch, ein Psychothriller ist es insofern sicher schon!

Ich würde gerne wissen, ob der Killer im Original auch so heißt – Lucien Folter? Im Deutschen hat das natürlich sehr merkwürdige Assoziationen. Ob das der Autor beabsichtigt hat? Heißt der Täter im Original etwa „torture“?? Ansonsten ist die Sprache für mich wenig bemerkenswert. Mich hat sogar ansatzweise eine gewisse Eintönigkeit in den Dialogen genervt – immerzu heißt es, „wer zum Teufel“… und „wie zum Teufel...“.

Insgesamt würde ich das Buch schon gerne lesen – weil nämlich die Leseprobe, trotz ihrer erfreulichen Länge, recht wenig über den Fortgang der Handlung verrät.