Der nächste Fall für Annika Bengtzon

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mammutkeks Avatar

Von

Ich weiß nicht, wie lange sich Liza Marklund Zeit gelassen hat, einen weiteren Fall für Annika Bengtzon vorzulegen. Mir kommt es ziemlich lang vor - als bekennender Schweden-Krimi-Fan habe ich allerdings auch nicht immer den Überblick. "Jagd" heißt das neueste Werk, das wie so häufig üblich mit verschiedenen ungenannten und unbekannten Personen beginnt. Im Prolog wird ein Mann gefoltert - er soll den Aufenthaltsort einer Nora verraten. Der Mann sagt es nicht, ist allerdings auch nicht in der Lage, die Schmerzen weiter auszuhalten, die unter anderem das Brechen einer Rippe verursachen.
Eine unbenannte Frau kommt in das Haus des Politikers Ingemar Lerberg, keiner der ganz großen Politiker, aber immerhin der versammelten Presse eine Meldung wert. Warum diese Frau im Haus nicht erwünscht ist, bleibt zumindest auf den ersten Seiten ungeklärt. Sie wird es aber wohl sein, die die Polizei und den Rettungsdienst alarmiert hat.
Ein weiterer Szenenwechsel beschert dem Leser den Blick auf die Polizisten Nina Hoffman, die eine neue Position als Fallanalytikerin antreten soll - und gleich ohne weitere Einarbeitung in dem Tötungsfall Lerberg ermittelt.
Nach einem weiteren Szenenwechsel nach nur wenigen Seiten kommt dann die Journalistin Annika Bengtzon ins Spiel. Sie berichtet, wie viele weitere KollegInnen, von der Situation vor dem Haus Lerbergs. Dabei kommen, wie üblich in Marklund-Fällen, auch diverse Unstimmigkeiten mit Kolleginnen und Kollegen zum Tragen. Nachdem Annika auf ihren unbeliebten Kollegen Bosse getroffen ist, gibt es einen weiteren Orts- und Themenwechsel auf ihren Chefredakteur Anders Schyman, der sich mit einem kritischen Blogbeitrag zu seiner Person konfrontiert sieht.
Auf den wenigen Seiten der Leseprobe entwickelt Marklung viele verschiedene Ansätze - die, so ist zu erwarten, im Laufe des Krimis zusammengeführt werden. Ein üppiges Personal ist genauso typisch für Marklund wie die kritische Auseinandersetzung mit Journalisten und Politik. Ich erwarte auf jeden Fall ein interessantes und spannendes Lesevergnügen.