Es kann ganz schnell vorbei sein

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Kennt man einen, will man alle. So ließe sich kurz und prägnant zusammenfassen, was es mit Annika Bengtzon Krimis auf sich hat. Die eigenwillige Reporterin aus Stockholm wird von Liza Marklund nun schon seit über einem Jahrzehnt auf die Jagd nach den neusten Neuigkeiten geschickt. Fast immer entpuppen sich die Scoops dann als brandheiße Verbrecherjagden, weshalb der der neue Roman mit "Jagd" auch treffend betitelt ist.

Schon der Prolog lehrt einen das Gruseln. Der Politiker Lerberg wird im eigenen Schlafzimmer gefoltert. Informationsbeschaffung auf quälerische Art. Allein der geschundene Mann verrät nicht wo Nora ist. Wer also ist diese Frau, für die sich der prominente Mann halb zu Tode peinigen lässt ohne sein Geheimnis zu verraten. Und wer ist die rätselhafte Frau die ihn schließlich findet? Unerlaubt schleicht sie sich in sein Haus, mit dem Ziel nach den Kindern zu sehn, nur um dann erleichtert festzustellen, dass diese nicht da sind? Und was hat das alles mit Annikas Chef zu tun, der das Opfer kannte?

Liza Marklund knüpft schon auf den ersten Seiten viele interessante Handlungsfäden. Alte Bekannte wie Annikas verhasster Kollege Bosse, oder die Polizistin Nina Hoffmann treten auf und versprechen spannende Unterhaltung. Annika Bengtzon Krimis bestechen durch Tempo, Timing und Authentizität. Liza Marklund, selber lange Jahre als Journalistin tätig, weiß wovon sie schreibt. Ich jedenfalls würde gerne wissen, was es "mit dem Haus am Ende der Straße, unweit des kleinen Bahnhof" auf sich hat. Und ich möchte wissen, wie es Annika Bengtzon seit ihrem letzten Fall ergangen ist. Nur zwei gute Gründe den Krimi zu lesen.