Annikas neuer Fall

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waldmeisterin Avatar

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Ingemar Lerberg, ein ehemals hoher Politiker der Bibelpartei, wird misshandelt und gefoltert in seinem Haus gefunden. Seine Frau ist nicht auffindbar und bleibt auch nach mehreren Tagen verschwunden. Die drei kleinen Kinder sind vorerst bei Ingemars Schwester untergebracht, die aber über diesen Zustand recht ungehalten ist, da sie ja schließlich einen Beruf hat.
Annika Bengtzon, Schwedens unbequemste Journalistin, wird von ihrem Chef Anders Schyman auf diesen Fall angesetzt. Eigentlich wollte er ja demnächst zurücktreten und hatte auch seine Kündigung schon eingereicht. Nun aber macht ihm ein anonymer Blogger zu schaffen: der behauptet, Schyman hätte sich mit Lügen den großen Fernsehpreis „erschlichen“, seine Reportage über Viola Söderland vor fast 20 Jahren wäre nichts als eine große Lüge im Auftrag der Versicherungsgesellschaft, damit diese die Versicherungssumme nicht an die Erben ausbezahlen muss. Dummerweise bekommt dieser Blogger immer mehr Aufmerksamkeit und schließlich fordert die Öffentlichkeit Schymans Rücktritt. So hatte er sich das aber nicht vorgestellt, er wollte als Herausgeber der größten schwedischen Tageszeitung gehen und nicht als Lügner, dessen Rücktritt gefordert wird. Also setzt er Annika auch auf diese Sache an. Zusammen mit Nina Hoffman, die Annika noch von einem früheren Fall kennt, versucht Annika herauszufinden, was diesen beiden verschwundenen Frauen zugestoßen ist. Auch in ihrem Privatleben läuft nicht alles rund, ihre Schwester nervt sie, Jimmys Tochter ist ihr gegenüber recht feindselig eingestellt und Jimmy selbst denkt über einen Posten in der Provinz nach…
Die Krimis um Annika Bengtzon machen mir immer viel Spaß. Sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten und einer eigenen Meinung. Von Schicksalschlägen gleich welcher Art lässt sie sich nicht unterkriegen, reagiert aber immer auch sehr menschlich. Sehr erfrischend finde ich immer, dass es sich bei den Annika-Bengtzon-Krimis nicht um einen klassischen "Ermittler-Krimi" handelt, sondern die Hauptperson eine Journalistin ist. Ich mag Liza Marklunds Schreibstil einfach, ich kann mich immer sehr gut in Annika hineinversetzen und mit ihr mitfühlen/-leiden. Das Cover war übrigens besser als das zuerst vorgesehene, aber das Gelbe vom Ei fand ich es jetzt auch nicht gerade :-(