Aufsaugender Krimi mit Einblick hinter die Kulissen des Journalismus

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schneeflocke04 Avatar

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Die Jagd ist der erste Kriminalroman, den ich von Liza Marklund gelesen habe und er gefällt mir sehr gut. Er ist von Anfang an spannend geschrieben und bleibt es bis zum Schluss. Bereits der Prolog zieht einen in den Bann der unbeschreiblichen Folter die am Opfer, des Geschäftsmannes Ingemar Lerberg, ausgeübt wurde und man fragt sich was zu dieser kaltblütigen Tat geführt hat und welche Art von Menschen so eine Tat durchführen können…
Der gesamte Roman bleibt spannend und geheimnisvoll, er beleuchtet unterschiedliche Gesellschaftsschichten, dessen Charaktere gut in die Geschichte eingeführt werden. Erst werden die unterschiedlichen Leben vordergründig dargestellt, bis Liza Marklund immer tiefer hinter die Fassaden eintauchen lässt und ungeahnte Geheimnisse aufgedeckt werden sowie die Verstrickungen der verschiedenen Personen und deren Leben. Je weiter die Nachforschungen voran kommen umso mehr erstaunliche Einzelschicksale tun sich auf.
Die Journalistin Annika Bengtzon ist ein angenehmer Charakter und wird ehrlich und auch als fehlbare Person dargestellt. Die Mediale Welt finde ich interessant und unbeschönigt beschrieben und es wird aufgezeigt wie zwiespältig die Berichterstattung ist. Einerseits die Pflicht zu informieren und anderseits die Berichte so zu gestalten, dass sie das Interesse der Leser auf sich ziehen…
Auch Annikas eigene Person ist davon nicht ausgenommen und scheint mir sehr realistisch.
Der Einblick in den Journalismus ist durch die Arbeitsweise von Annika Bengtzon und ihre Kollegen gut gelungen, gerne wäre ich noch tiefer eingetaucht. Vielleicht ergibt sich das durch das Lesen ihrer anderen Romane.
Einzig der deutsche Titel „Die Jagd“ finde ich nicht gelungen, der Originaltitel „Glückliche Strasse“ ist einfach wesentlich passender.