Jagd

Annika Bengtzon ist Journalistin in Stockholm und berichtet hauptsächlich von Verbrechen. Als der Politiker Ingemar Lerberg gefoltert in seinem Haus aufgefunden wird, ist sie natürlich auch bald vor Ort. Gleichzeitig fängt eine alte Bekannte von ihr, Nina Hoffmann, bei der Kriminalpolizei als Analystin an. Während beide mit unterschiedlichen Zielen und Herangehensweisen versuchen, die Hintergründe des Verbrechens aufzudecken, müssen sie auch ihre Privatleben jonglieren. Annika ist mit dem Chef ihres Exmannes zusammen und wohnt seit Neustem mit ihm und dessen Sohn und Tochter in einer schicken Wohnung, während ihre beiden Kinder normalerweise alle zwei Wochen bei ihr sind. Es fällt ihr schwer, sich der Tochter ihres neuen Freundes anzunähern, da diese sehr kalt ihr gegenüber reagiert. Neben diesen Charakteren wird anonym zwischendrin von dem Täter berichtet. Interessanterweise wendet dieser gewisse Achtsamkeitsübungen an, um wachsam und ruhig zu bleiben. Des Weiteren kommt die Sicht der Frau des Opfers immer wieder ins Spiel.

Dieser Roman ist grandios geschrieben! Ich habe jedes Wort verschlungen und konnte es kaum abwarten nach einigen Stunden gezwungener Pause weiterzulesen. Ich habe noch nie einen Fall von Annika Bengtzon gelesen und bin begeistert. Das Verhältnis von spannenden Sequenzen bezüglich des Falls und Einsichten in das Privatleben der Protagonisten ist ideal. Die Sprache haucht der Geschichte Leben ein und erweckt präzise Bilder und die Charaktere sind alle detailreich und und clever ausgearbeitet. Ein wirklich toller Roman- ich werde mir die anderen Fälle von Annika Bengtzon auf jeden Fall schnellstmöglich besorgen und weiterlesen!