Sanfter Einstieg in interessantes Thema

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frischelandluft Avatar

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Was für ein schöner Romananfang. „Meine Geschichte will ich erzählen, weil ich glaube, dass wir uns mehr Geschichten erzählen sollten über uns in diesem Land. Möglicherweise hat mein Leben einige Überschneidungen mit den Leben anderer, die wie ich Kinder sind von Eltern, die irgendwann einmal hierherkamen und sich an nichts festhielten als an ihren Körpern und an ihren Träumen. [...] Ich wollte bestehen können in dieser Welt mit viel Luft und viel Glanz. Ich wollte einer werden, den man nicht herumschieben kann. Ich wollte einer werden mit Verstand.“ Diese Selbstbeschreibung des Erzählers macht neugierig auf seinen Hintergrund, seinen Werdegang. Ich finde Autobiographien von Menschen, die in Deutschland geboren wurden oder aufgewachsen sind, deren Eltern Migrationshintergrund haben und die darum mindestens in zwei Kulturen verhaftet sind, sehr interessant, vor allem ihre Sicht darauf, wie sie in Deutschland aufgenommen, akzeptiert und angesehen wurden. Wir können alle viel daraus lernen. Die Annäherung des Erzählers und Frau Grubers ist so sanft und leicht, man spürt das Interesse, die Kommunikation scheint bisher vorwiegend durch gegenseitiges Beobachten und Zeichen oder Gesten stattzufinden. Die Sprache ist klar und einfach, dem Alter des Erzählers zur Zeit des Erzählten angemessen, daher glaubhaft und authentisch. Ich würde mich sehr über ein Buch freuen.