Außergewöhnliches, eindrucksvolles Buch
Einerseits steht das sehr besondere Begehren zwischen Martha, der deutlich älteren Professorin und dem 15jährigen Jimmy, der eigentlich Željko heißt und bildungshungriger Sohn einer bosnisch-kroatischen Einwandererfamilie ist, im Mittelpunkt dieses Romans. Besser noch gesagt: Es bildet seinen Rahmen. Andererseits geht es noch um einiges andere, um Charme und Scheitern eines aufstiegsinteressierten Jungen aus dem tiefsten Arbeitermillieu, um das Leben als Kind von Immigranten, um Sichtbarkeit und Unsichbarkeit, um Familie und Klassenunterschiede. Und in der überraschenden Parallelbegegnung mit dem Münchner Dozenten Alex zeigt sich auch ein weiteres und noch viel deutlicheres Spiel zwischen Macht, Akademie und Anziehung...
So überschreitet Martin Kordic immer wieder thematische Grenzen, führt ganz nebenbei eine überraschende und ziellose Bisexualität ein, verlässt erotische Gefilde genauso, um den Boden zwischen allen Stühlen, auf denen das Leben des Protagonisten steht, sachlich auszumessen.
Ich habe diesen interessanten, herben Roman recht flink und wirklich gerne gelesen.
So überschreitet Martin Kordic immer wieder thematische Grenzen, führt ganz nebenbei eine überraschende und ziellose Bisexualität ein, verlässt erotische Gefilde genauso, um den Boden zwischen allen Stühlen, auf denen das Leben des Protagonisten steht, sachlich auszumessen.
Ich habe diesen interessanten, herben Roman recht flink und wirklich gerne gelesen.