Jamaica Lane

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Olivia ist schüchtern und bekommt insbesondere Männern gegenüber, die sie toll findet, kaum den Mund auf. Das komplette Gegenteil bildet ihr bester Freund Nate, der sich von One-Night-Stand zu One-Night-Stand hangelt. Da liegt es auf der Hand, dass Olivia eines Tages den Mut aufbringt, ihren Freund zu fragen, ob er ihr Nachhilfe in Sachen Flirten gibt. Doch was so harmlos beginnt, wird schnell zu mehr und am Ende stellt sich die Frage, ob die Gefühle auf beiden Seiten vorhanden sind und ob sie sich letztendlich auf ihre Liebe einlassen können.

Wie immer schafft es Samantha Young, mit ihrem packenden Schreibstil den Leser sofort in die Geschichte zu ziehen. Ohne große Worte, die das Drumherum erklären, ist man sofort mit den Protagonisten in der Jamaica Lane in Edinburgh, sitzt bei den Treffen der Freunde mit auf dem Sofa und verfolgt gespannt die Gespräche zwischen Olivia und Nate. Samantha Young schafft nicht nur eine tolle Atmosphäre, sie kann auch gut zwischenmenschliche Beziehungen abbilden, so dass man als Leser sofort die Chemie zwischen den beiden Protagonisten spürt. Dies alles sind Faktoren, die "Jamaica Lane" zu einem Pageturner machen, den man problemlos am Stück weglesen kann. Doch wie die meisten Romane aus dem Genre Sexy Romance bedienen sich die Geschichte und die Figuren einer gewissen Stereotypie, die einige Handlungen voraussehbar machen. So dürfte das Ende wohl keinen überraschen und mehr noch: es ist sogar für meinen Geschmack etwas zu kitschig geraten. Auch Olivia erschließt sich dem Leser nicht ganz, denn das schüchterne Mädchen kehrt sie relativ selten nach Außen. Dass sie es dennoch ständig von sich behauptet, macht sie dem Leser eher unsympathisch.
Da insgesamt jedoch die positiven Aspekte überwiegen, ist "Jamaica Lane" trotz allem eine Kaufempfehlung für all diejenigen, die schnelle, unterhaltsame und sexy Lektüre ohne große Ansprüche lieben.