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Jim, mit eigentlichem Namen James, ist der Hauptprotagonist einer an Tom Sawyer und Huckleberry Finn angelehnten Erzählung von Mark Twain. Der Autor, Percival Everett, lässt die Ereignisse der sehr abenteuerlichen Geschichte aus der Perspektive von Jim, dem Sklaven, erzählen, der klug und belesen ist. Um den Weißen Unterlegenheit zu demonstrieren, sie nicht zu verunsichern und damit zu verärgern, bedient sich James einer für Sklaven typischen Sprache, die die Vorurteile stützen und erfüllen sollen, die die Sklavenhalter ihnen gegenüber haben. Huck und James sind auf der Flucht und vielen Gefahren ausgesetzt. Zu Beginn muss man sich ein wenig an die in Everetts eigenem Stil nachempfundene Sprache der Sklaven gewöhnen, was aber recht schnell gelingt und zudem ein wichtiges Merkmal innerhalb der Geschichte darstellt, denn über Sprache drückt sich Zugehörigkeit und Identität aus. Je mutiger James wird, desto häufiger wechselt er in die eigentliche Sprache und lässt erkennen, dass er die ihm zugedachte Position ganz berechtigt in Frage stellt.
Der Leser nimmt Anteil an den wichtigen Fragen wie Identität, Gleichheit, Freiheit, Würde und welchen Wert ein menschliches Leben hat. Auch das Wesen des Menschen mit seinen Abgründen des Bösen zeigt sich, und ich konnte mich selbst dabei beobachten, dass ich fast erleichtert war, dass James einen der Peiniger seiner scheinbar gerechten Strafe zuführte, S. 308 „War es böse, Böses zu töten? „Doch was ist Gerechtigkeit? Wie lange muss man Menschen quälen, bis sie sich ihrer Haut wehren?
Amerika hat die Geschichte der Sklaverei und Rassentrennung bis heute nicht angemessen bewältigt. Ron de Santis, der Gouverneur von Florida, hat das Curriculum an Schulen für den Geschichtsunterricht dahingehend geändert, dass Schülern ab der 5. Klasse angebliche Vorteile der Sklaverei unterbreitet werden sollen. Wie und wo kann man in einem solchen menschenverachtenden System von Ausbeutung und Gewalt Vorteile finden? Offenbar ist jedes Mittel recht, wenn man an höhere politische Ämter gelangen möchte. Dieses Buch ist ein weiterer gelungener Wurf des US-amerikanischen Autors und Professors für englische Literatur und eine angemessene Antwort auf die nationalistische „America First Politik“ und daher gebe ich meine klare Leseempfehlung.
Der Leser nimmt Anteil an den wichtigen Fragen wie Identität, Gleichheit, Freiheit, Würde und welchen Wert ein menschliches Leben hat. Auch das Wesen des Menschen mit seinen Abgründen des Bösen zeigt sich, und ich konnte mich selbst dabei beobachten, dass ich fast erleichtert war, dass James einen der Peiniger seiner scheinbar gerechten Strafe zuführte, S. 308 „War es böse, Böses zu töten? „Doch was ist Gerechtigkeit? Wie lange muss man Menschen quälen, bis sie sich ihrer Haut wehren?
Amerika hat die Geschichte der Sklaverei und Rassentrennung bis heute nicht angemessen bewältigt. Ron de Santis, der Gouverneur von Florida, hat das Curriculum an Schulen für den Geschichtsunterricht dahingehend geändert, dass Schülern ab der 5. Klasse angebliche Vorteile der Sklaverei unterbreitet werden sollen. Wie und wo kann man in einem solchen menschenverachtenden System von Ausbeutung und Gewalt Vorteile finden? Offenbar ist jedes Mittel recht, wenn man an höhere politische Ämter gelangen möchte. Dieses Buch ist ein weiterer gelungener Wurf des US-amerikanischen Autors und Professors für englische Literatur und eine angemessene Antwort auf die nationalistische „America First Politik“ und daher gebe ich meine klare Leseempfehlung.