Along the Mississippi!

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modul47 Avatar

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Along the Mississippi


Wußten Sie, dass Sklaven keine Nachnamen hatten? Weil Sie sie nicht brauchten, und deshalb konnten sie sich selber einen geben, einen, der gut klang oder auch einen, über den man stolpert, und Jim oder James, überlegt sich kurz, ob er Faber heißen will …. weil er unbedingt schreiben will, obwohl er kaum lesen kann, und weil ihm ein anderer Sklave einen Bleistiftstummel schenkt, den er seinem Herrn gestohlen hat.

Es geht hier mitten in ein Land und in Leben, die heute eigentlich so nicht mehr möglich wären, die Geschichte kennen wir auch, und wenn man irgendwann einmal in die Vereinigten Staaten kommt, sollte man sich diesen Fluss anschauen, auch wenn er heute anders aussieht als zu Jim's und Huckleberry's Zeiten.

Der Gedanke drängt sich auf, dass unterdrückte Menschen oft den Zwang, aber auch die Übung haben, sich zu ducken, nicht aufzufallen … und dabei mit ihren Möglichkeiten weitaus schlauer waren und sind, als wir Weissen es je ahnen könnten.

Das und viel mehr ist Teil einer Flucht, einer Reise, auf der man sich nicht von Weissen erwischen lassen sollte, der nächste Baum wartet schon auf einen, an dem man als Sklave aufgeknüpft werden kann – ohne weitere Fragen, einfach weil man als Schwarzer automatisch Sklave war und damit Freiwild.

Jim und Huck erleben viel auf diesem Trip auf und am Mississippi, da darf jetzt auch nichts verraten werden, aber es ist spannend, skurril, traurig, gefährlich und immer wieder überraschend.
Es gibt schockierende aber auch schöne Momente, und wenn es ganz praktisch um den Hunger geht, gibt es hoffentlich immer ein paar Katzenwelse.

Unbedingt lesen, und auch wenn die Geschichte in der Mitte des letzten Jahrhundert spielt, ist sie aktuell, weil man merkt, dass in manchen (weissen) Köpfen sich bis heute kaum etwas verändert hat.