Ungeheuer gut
Ungeheuer gut. Und das aus vielerlei Gründen. "James", der neue Roman von Percival Everett, erzählt nicht einfach nur die Geschichte einer Flucht, nämlich der des Sklaven James, der von seiner Familie getrennt und nach New Orleans verkauft werden soll; der Roman hält Amerika den Spiegel vor, indem er mit einer unrühmlichen Vergangenheit aus Menschenverachtung und Rassismus in seiner reinsten Form konfrontiert. Das ungeheuer Geschickte an dem Roman ist aber, dass die ganze Geschichte zunächst einmal wie ein Abenteuerroman daherkommt und vor allem diejenige Leserschaft mitreißen wird, die seinerzeit Mark Twains 'Die Abenteuer des Tom Sawyr' geliebt haben. Daher auch die Figur des Außenseiters Huck, der vor der Gewalt seines Vaters flüchtet, sich James anschließt. Die Geschichte ist mitreißend erzählt und zwingt gerade dadurch hinzuschauen und sich vielleicht auch gerade heute die Frage zu stellen, ob nicht noch einiges geblieben ist oder sich neu formiert, was die Haltung des Herrenmenschentums betrifft.