Janusmond

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piratenbraut Avatar

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Ich war schon lange nicht mehr so begeistert von einer Leseprobe. Leon, der extra aus Deutschland nach Louisson gereist ist, um seine seit 10 Jahren vermisste Zwillingsschwester Lune für tot erklären zu lassen, ist in einem regelrechten Zwiespalt. Von seiner Frau und seinem besten Freund gedrängt, will er so an den Löwenanteil vom Erbe der verstorbenen Mutter heran. Seine Kindheit war geprägt vom ständigen Streit zwischen Lune und seiner Mutter. Nachdem Lune vergewaltigt wurde und ihre Mutter diese Tatsache verdrängt hat, war in der Familie nichts mehr, wie es sein sollte. Erst wird Lune in die Psychatrie gesteckt, später Leon. Leon stand immer zwischen den Stühlen und wurde aber vor allem durch die enge Bindung zu seiner Schwester geprägt. Obwohl alle ihm einreden, dass Lune böse war und nun tot ist, kann er nicht aufhören, an sie zu denken. An die Schwester, die ihm so vertraut und doch so fremd war.
Erst recht, als der Kommissar Mirambeau sich weigert, sofort die Papiere zu unterschreiben und ihm mitteilt, dass er zumindest vorher noch einmal kurz nachforschen muss, ob Lune wirklich nicht mehr in Louisson lebt.
Leon quartiert sich anschließend in ein Hotel ein und kann gar micht mehr aufhören, an Lune zu denken. Lebt sie vielleicht wirklich noch? Als er kurz mit seinem besten Freund Mark telefoniert, wird klar, dass dieser Leon Tabletten besorgt hat, die Leon angeblich regelmäßig nehmen soll.
Am nächsten Morgen ignoriert er dies aber und lässt die Tabletten weg.

Nicht nur die Story ist extrem spannend und zeigt jetzt schon sehr spannende Charaktere, auch der Schreibstil ist großartig. Besonders die Passagen, die aus Lunes Briefen an Leon stammen, weisen sehr schöne Poesie-Elemente auf.

Bin hin und weg! :)