Ein Roman, der gemischte Gefühle hinterlässt

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smartie11 Avatar

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Zum Inhalt:
Leon Bernberg taucht in der (fiktiven) französischen Stadt Louisson auf, um seine vor zehn Jahren dort verschwundenen Zwillingsschwester offiziell für tot erklären zu lassen. Doch Polizist Christian Mirambeau will es nicht einfach so hinnehmen, dass anscheinend niemand jemals ernsthaft nach Lune Bernberg gesucht hat. So beginnt er, ihre Spur aufzunehmen und ahnt dabei nicht im Geringsten, was er damit auslösen wird.

Meine Meinung:
Mia Winter ist das Pseudonym von Stefanie Koch, die bereits mehrere Krimis („Kommissar Lavalle“) veröffentlicht hat. „Janusmod“ wird offiziell unter dem Genre „Roman“ vermarktet, obgleich dieses Buch durchaus auch Elemente aus den Genres Krimi / Thriller / Spanungsliteratur aufweist.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir ungewöhnlich schwer gefallen, die rd. ersten 100 Seiten habe ich als sehr zäh zu lesen empfunden. Obgleich mich das Grundmotiv laut Kurzbeschreibung sehr gereizt hat und auch der Schreibstil der Autorin sehr bildhaft und abwechslungsreich, ja teilweise schon wunderbar lyrisch ist, kamen im ersten Drittel des Buches bei mir weder eine wirkliche Spannung noch eine Neugier darauf auf, wie es weitergeht. Die Suche nach einem „Phantom“ plätscherte eher so dahin und ich musste mich streckenweise zum Weiterlesen motivieren. Erschwerend hinzu kommt noch, dass ich in „Janusmond“ keinen (Haupt-)Charakter gefunden habe, der mir wirklich sympathisch gewesen wäre, geschweige denn, mit dem ich mich hätte identifizieren können.
Erst ab ca. Beginn des zweiten Drittels, kurz bevor ich das Buch beinahe aufgegeben hätte, hat Autorin Mia Winter es doch noch geschafft, mich neugierig auf den Fortgang ihrer Geschichte zu machen. Zwar habe ich bis zum Ende keinen wirklichen Zugang zu einem der Hauptcharaktere gefunden, dafür gestaltete sich die Charakterentwicklung durchaus spannend. Auch die Atmosphäre wurde im weiteren Verlauf der Geschichte immer dichter. Teilweise habe ich die Atmosphäre schon fast als surreal empfunden. Dies hat die Autorin für mich wirklich gut und glaubhaft transportiert.
Auch die Story an sich ist für mein Empfinden nach dem ersten Drittel deutlich spannender geworden. Mehrere unvorhergesehene Wendungen, ein zunehmend „ungutes Bauchgefühl“ sowie auch ein „passiges“ und am Schluss nachvollziehbares Finale haben mich letztendlich doch noch von der Geschichte überzeugt.

FAZIT:
Eine Story, die sich nicht so einfach einem Genre zuordnen lässt und bei der ich rd. ein Drittel gebraucht habe, um wirklich hineinzufinden. Am Ende hat sie mich aber doch noch gepackt, so dass ich gerne 3,5 = aufgerundet 4 Sterne vergebe.