Gänsehaut

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tardy Avatar

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Janusmond, der Thriller von Mia Winter, spielt in einem Ort in Südfrankreich. Der Deutsche Leon Bernberg will seine, seit 10 Jahren verschwundene, Zwillingsschwester Lune für tot erklären lassen, damit er das Erbe antreten kann. Die beiden sind in einem Monat mit zwei Vollmonden geboren. Kindern denen dies passiert, sagt man nach, dass sie zwei Gesichter haben, ein gutes und ein böses. Der zuständige Polizist Christian Mirambeau will die Todeserklärung aber nicht einfach so unterschreiben und stellt Nachforschungen über den Verbleib von Lune an. Und auch Leon macht sich mithilfe von Briefen, die ihm Lune geschrieben hat, auf die Suche. Bald werden zwei Männer ermordet, die mit Lune Kontakt hatten und der Kommissar und seine Familie werden tiefer in die Ereignisse verstrickt.
Das Buch hat mich sehr beeindruckt. Es ist flüssig geschrieben und ist durchgehend spannend. Man kann sich sehr gut in die Geschichte und die Charaktere hineinversetzen und spürt förmlich die Hitze Südfrankreichs. Das Cover wirkt mit seinen düsteren Farben und den blutroten Fensterläden schon sehr unheimlich und passt sehr gut zum Inhalt des Romans. Ich fand die eingewobenen Briefe von Lune sehr interessant. Sie haben so nach und nach die schwarzen Seiten der Zwillinge aufgedeckt. Erst hat man das Gefühl, dass Lune die Böse ist, aber mit der Zeit merkt man, dass auch Leon seine dunklen Seiten hat. Die Spannung war kaum auszuhalten und ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Es war sehr interessant zu sehen, welche Abgründe offenbar in jedem Menschen stecken und wozu jeder fähig ist.Der Schluss und die Auflösung, warum Lune verschwunden ist haben mich sehr überrascht und bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Die Gänsehaut ist noch lange geblieben. Mia Winter hat einen wirklich packenden und verstörenden Psychothriller geschrieben, den ich nur weiterempfehlen kann.