Hinein in die Abgründe der Menschheit

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daphne1962 Avatar

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Ein heißer Sommertag in Louisson, einer kleinen Stadt in Frankreich. Plötzlich taucht der Deutsche Leon Bernberg in Christian Mirambeaus Büro auf. Er benötigt einen Stempel, der den Tod seiner seit 10 Jahren vermißten Zwillingsschwester Lune bestätigt. Christian Mirambeau, spezialisiert auf Vermißte Personen, möchte aber gerne noch mehr über die Deutsche Lune wissen, ehe er der Bitte zustimmen kann.

Warum verschwindet eine junge Frau und warum gibt es keine Vermißtenanzeige über ie? Was für Rollen spielen der Professor Spiegelberg, sein früherer Freund Maxime, der Spanier Sergio oder der Barbesitzer Alain in dieser Geschichte? Viele ungeklärte Fragen, bei dem der Leser in eine düstere Atmosphäre hineingezogen wird. Auch Christian Mirambeau
geht es so. Es tun sich Abgründe auf, die den Leser gefangen nehmen. Hinein ins Hurenviertel von Louisson, zwischen den verwinkelten und düsteren Gassen, hier hat auch Lune sich herumgetrieben, ehe sie verschwand. Sind die Ehefrau von Leon Martha Bernberg oder der Freund und Anwalt Mark nur auf das Erbe fixiert, welches durch den Tod von Lune auf Leon übergehen würde?


Der Titel des Buches heißt Janusmond. Janus ist der 10. entdeckte
Mond von Saturn . Janus war der zweigesichtige Gott in der römischen
Mythologie. (Wikipedia

Zweigesichtigt sind auch die Zwillinge in dieser Geschichte. Während Leon präsent ist, ist Lune nur aus der Erzählung der Personen, die Lune kannten präsent und durch die vielen Briefe, die sie ihrem Zwillingsbruder schrieb. Durch sie kann sich der Leser ein Bild von der Verschwundenen machen und rätseln, warum sie nicht mehr da ist. Allerdings waren mir die Briefe etwas langatmig und zu ausschweifend erschienen.

Lune war eine Person, die viele in ihren Bann zog bzw. aus deren Bann sich viele nicht entziehen konnten, auch der Kommissar Christian nicht. Denn inzwischen ist er schon besessen davon Lunes Schicksal aufzuklären. So, das er darüber hinaus seine Ehefrau und Kinder vernachlässigt und nicht bemerkt, in was für eine Krise er alle hinein manövriert.

In der vergangenen Zeit schrieb die Autorin Mia Winter unter dem Namen Stefanie Koch und das gar nicht mal so schlecht, wenn man den vielen positiven Rezensionen glauben schenken darf. Ich wurde mit diesem Buch sehr gut unterhalten und in der Leserunde gab es reichlich Gesprächsbedarf, auch wenn es keinerlei sympathische Figuren in dem Thriller gab. 4 Sterne allerdings nur, weil mir das Ende dann zu schnell abgehandelt wurde, nachdem es in der Mitte auch ein Paar Längen gab.