Janusmond

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
philo Avatar

Von

Das Cover ist gut gewählt für dieses Buch. Bedrückend eng und dunkel sind die Gassen im Hurenviertel von Louisson in Südfrankreich. Hierhin ist Lune Bernberg vor ihrer Familie in Deutschland geflüchtet. Ihre Mutter hat sie gehasst und gequält und zu guter Letzt als nicht zu bändigendes Kind in die Psychiatrie einweisen lassen. Nun schreibt sie ihrem Zwillingsbruder Leon aus Frankreich Briefe, in denen sie ihm ihr neues Leben schildert. Eines Tages bleiben die Briefe aus und Leon reist auf Anraten seiner Ehefrau Martha und seines Freundes Mark, einem Anwalt, nach Louisson, um Lune für tot erklären zu lassen. Die Mutter der Zwillinge ist gestorben und hat Lune ihr gesamtes Vermögen hinterlassen. Darauf haben es Martha und Mark abgesehen. Aber nur, wenn Lune für tot erklärt wird, kann das Erbe auf Leon übergehen. In Louisson gerät Leon an Kommissar Christian Mirambeau, der ihm so ohne weiteres die erforderliche Bescheinigung nicht ausstellen will. Er macht sich vielmehr auf die Suche nach Lune und verfällt dieser Frau allein aufgrund von Erzählungen und Bildern. Er ist geradezu besessen davon, Lune zu finden. Lune hat alle verhext und viele haben ihr übel mitgespielt. Seit der Kommissar nach ihr sucht, herrscht Unruhe in den entsprechenden Kreisen. Zwei Morde geschehen, und Kommissar Mirambeau und sein Kollege Uldis wissen, daß alles mit der Suche nach Lune zu tun hat. Sie müssen die Mörder, aber vor allem Lune finden.

In ihren Briefen an ihren Zwillingsbruder beschreibt Lune so erschütternd genau ihr Leben in Louisson, daß man jeden Moment nachvollziehen kann. Man kann in die Abgründe menschlichen Denkens und Handelns blicken. Erst der letzte Brief läßt den Leser das Entsetzliche erkennen, das Lune angetan wurde. Das Buch ist spannend und gut geschrieben und das Ende ist nicht vorhersehbar. Das Buch ist nicht nur ein Roman, sondern auch Krimi und Thriller und auf jeden Fall lesenswert.