Spannung mit Längen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
heroic Avatar

Von

Mitten in einem heissen Sommer kommt Leon Bernberg nach Louisson mit einem besonderen Anliegen zur Polizei:
Es geht darum den Tod seiner Schwester zu bestätigen, die vor 10 Jahren an diesem Ort plötzlich spurlos verschwand.
Der Kommissar Christiam Mirambeau möchte aber den Schein nicht einfach ausstellen, zumindest nicht ohne nochmal Nachforschungen anzustellen, was damals geschah.
Immer tiefer dringt er in die Vergangenheit der Schwester Lune ein und er und seine Kollegen müssen feststellen, dass ihre Zeugen mit Vorsicht zu geniessen sind.

Der Einstieg des Buches (welcher ja die Leseprobe auf dieser Seite ist) war wirklich stark und fesselte gleich mit einem düsteren Stil, verstörenden Schilderungen und einer dichten Atmosphäre und machte damit gleich Lust auf mehr.
Dazu interessante Charaktere und so viele Anspielungen, die man noch nicht versteht und immer die treibende Frage was mit Lune ist, was ihr passiert sein mag, ob sie womöglich noch lebt oder ob ihre „manipulative“ Art bis über den Tod Menschen in ihren Bahn hält.

Leider ändert das aber nichts daran, dass es im Laufe der Handlung zu Längen kommt und ich mich teils zwingen musste weiterzulesen.
Weil auf einmal ist das Düstere weg und es plätschert so dahin ohne nennenswerte Fortschritte, die Relevanz von Charakteren die auftauchen wird erst später klar und ja, z.B. Stellen wie einige Briefauszüge von Lune, die ihren Alltag beschreiben, fand ich richtiggehend langweilig.

Sehr schade eigentlich, denn am Ende zieht das Tempo wieder an, die Handlung fügt sich gut zusammen und dann ist man doch begierig zu wissen wie sich alles auflöst.

-Fazit-

„Janusmond“ beginnt richtig stark und ist insgesamt auch eine schöne, etwas düstere Leseerfahrung.
Leider schmälert der deutlich schwächere Mittelteil jedoch diesen Gesamteindruck für mich doch deutlich und drückt meine Bewertung trotz tollem Schreibstil für mich auf 3 Sterne.