einsdrucksvoll und verstörend

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litqueen Avatar

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Der Roman ist sehr tiefgründig, ohne belehrend zu sein. Die beiden Schwestern müssen auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Suizidversuch der Mutter klar kommen. Beide Mädchen haben das Aufwachsen bei der Mutter anders empfunden. Während Edie ein beinahe normales Teenieleben führte, wurde Mae von ihrer Mutter in deren Dunkelheit gezogen.
Zu dem Vater, den sie kaum kennen, haben sie unterschiedliche Gefühle.
Gerade diese unterschiedliche Wahrnehmung und Empfindungen der Schwestern sind authentisch geschildert.
Mitunter fand ich, kamen zu viele verschiedenen Perspektiven vor, die aus dem Leben der Familie berichteten. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt. Maes Entwicklung, war verstörend, aber gut nachvollziehbar beschrieben. Für viele das Abbild ihrer Mutter, konnte sie sich gar nicht selbst entfalten. Ich empfand Wut auf die Mutter, die ihre Kinder in meinen Augen misshandelt halt - wenn auch nicht körperlich, dafür aber emotional. Und Wut auf den Vater, der so ziemlich alles falsch macht, was er hätte falsch machen können.
Der Zeitsprung am Ende war mir zu heftig, dazwischen hat mir etwas gefehlt. Ein intensiver Roman, der mich noch lange nachdenklich stimmte. Authentische Figuren und ein schöner Schreibstil. Ich habe es sehr schnell durchgelesen, absolute Leseempfehlung von mir.