Unbequemer Lesestoff

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Mit dem Buch hatte ich so meine Schwierigkeiten bzw. brauchte sehr lange, um es auszulesen. Wahrscheinlich lag es daran, dass es teilweise echt krass und unbequem (teilweise verstörend) geschrieben war, aber eben auch ganz anders und faszinierend und kunstvoll konzipiert.

Geschrieben ist es wie eine Collage, bei der man aus verschiedenen Perspektiven immer nur kleine Schnipsel des Gesamtbildes bekommt, ständig neue Details findet, aber eben erst ganz am Ende das sehr komplexe Ganze sehen kann. Da passt auch der Originaltitel "The Deeper the Water the Uglier the Fish" wie Faust aufs Auge, denn was schon schwierig beginnt, wird sehr viel hässlicher, je tiefer man in diese Buchcollage eintaucht.

Der Erzählstrang spielt sich auf verschiedenen Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven (ähnlich einem Theaterensemble) ab, dazu kommen noch Tagebucheinträge, Telefonate und Briefe. All das transportiert eine sehr komplexe und letztendlich tragische Familiengeschichte, aber auch andere Themen, wie Kunst (bzw. das Verhältnis von Künstler und Muse) und Rassentrennung.

Poetisch radikal und eines der Bücher, die ich so schnell nicht vergessen werde.