Verschiedene Perspektiven

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panthorina Avatar

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Der Selbstmordversuch der Mutter führt dazu, dass die beiden Schwestern Edie und Mae zu ihrem bis dahin in ihrem Leben großteils abwesenden Vater nach New York ziehen. Es wird jeweils abwechselnd aus der Perspektive eines der Mädchen erzählt und schon nach wenigen Sätzen zeigt sich die unterschiedliche Wahrnehmung der beiden Schwestern. Während Mae versucht eine Beziehung zu ihrem Vater aufzubauen möchte Edith, die Ältere der beiden, wieder zurück nach Louisiana um bei ihrer Mutter zu sein. Dies allein wäre ausreichend um für genügend Zündstoff zwischen den beiden Schwestern zu sorgen. Darüber hinaus jedoch ähnelt Mae ihrer Mutter, der Muse des Vaters und Vorlage für viele seiner Romane, sehr und es entwickelt sich eine ungesunde Abhängigkeit zwischen ihr und ihrem Vater. Angereichert wird der Roman von den Perspektiven weiterer Figuren, welche die Hauptcharaktere in wechselndem Licht erscheinen lassen. Hat der Vater die Mutter in den Wahnsinn getrieben? Oder musste er sich vor ihrem Wahn in Sicherheit bringen? Das und noch viele weitere Fragen können je nach Perspektive unterschiedlich beantwortet werden, was auf die tolle Erzählkunst der Autorin zurück zu führen ist. Das Ende überrascht erneut. Ich fand das Buch sehr packend und gut geschrieben, eine etwas andere Lektüre mit klarer Leseempfehlung.