Jede Stunde und jeden Tag...

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jule1 Avatar

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... beschließen Dora und Luka sich zu lieben, aber leider spielt das Leben nicht mit.

Was mit an dem Buch so außerordentlich gut gefällt, ist, das es beschreibt, wie große Gefühlt und auch Werte im Leben von Menschen deren Schicksal immanent verändern.

Dora und Luka lieben sich schon als Kinder, sie spüren diese Seelenverwandtschaft, die es mit Sicherheit gibt, sie werden von den Erwachsenen belächelt, aber nicht ganz ernst genommen. Doras Eltern ziehen mit ihr nach Paris. Was soll sie machen, wie kann sie sich wehren, sie ist ja noch ein kleines Mädchen. Und auch Luca kann an dieser Situation nichts verändern.

Nach 16 Jahren treffen sie sich zufällig in Paris wieder, Luca ist dort als Maler zu einer Ausstellung seiner Bilder eingeladen. Auch wenn die Gefühle während der vergangenen Jahre etwas verblasst sind, sehr gut beschrieben finde ich, dass dies bei Dora noch mehr der Fall ist als bei Luca, einfach weil sie jünger war, als sie sich trennten, so sehen sie sich in der Galerie, erkennen sich und ihre Gefühle sind sofort wieder so stark wie zu Kinderzeiten. Verstärkt wird dieses Gefühl durch ihre körperliche Liebe. Sie wollen sich nie wieder trennen, doch Luca muss noch einmal zurück.

Und wieder schlägt das Schicksal zu, Klara, eine frühere Freundin, erzählt Luca, sie sei von ihm schwanger. Luca folgt seinen Wertvorstellungen und heiratet sie daraufhin, opfert seine Liebe zu Dora und seine Malerei, weil er sich seinem Kind gegenüber verantwortlich fühlt. Auch das ist eine Situation, die es gibt. Tragisch ist nur, dass Luca immer unglücklich ist in seiner Beziehung zu Klara, auch als ihre zweite Tochter auf die Welt kommt. Tragisch ist, dass sich ziemlich am Ende herausstellt, dass diese erste Tocher gar nicht seine leibliche Tochter ist. D.h. dass er sich für eine Lüge geopfert hat.

Stilistisch gefällt mir so sehr gut, dass die Autorin mit gleichen Situationen spielt, d.h. Dora erlebt etwas in Paris, Luca etwas Ähnliches in Kroatien. Damit macht sie die Verbundenheit der beiden Protagonisten miteinander noch deutlicher.

Luca beobachtet seinen Freund, der mit seinem Sohn spielt und denkt sich, dass er auch gerne einen Sohn gehabt hätte. Er weiß nicht, dass er seit 17 Jahren einen Sohn mit Dora hat, die ihn einzig zu dem Zweck, ein Kind von ihm zu empfangen, noch einmal in Kroatien besucht hat.
Am Ende des Romans, als sie sich treffen und Luca von seinem Sohn erfährt, ist er frei und Dora mittlerweile verheiratet.

Ja, so verschlungen können die Wege sein. Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und ich werde es gerne weiterempfehlen und auch verschenken.