Jeden Tag, jede Stunde – Natasa Dragnic

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Diese Autorin und ihr Buch sind eine echte Entdeckung. Mit einem poetischen Ansatz erzählt Natasa Dragnic von der Liebe zweier Menschen, die sich schon als Kinder in Kroatien begegnen.

 Noch ein paar Worte zum Äußeren: Das Buch ist schön gestaltet, hat sogar ein Lesebändchen. Nur das Covermotiv sorgt  vielleicht für falsche Assoziationen.

 Jetzt aber zur Handlung: Dora und Luka lieben sich schon als Kinder, dann werden sie getrennt. Ihr Leben wird getrennt, aber doch nahezu parallel erzählt. Dann treffen sie sich nach langem für kurze Zeit in Paris wieder, um doch wieder auseinander gerissen zu werden.

Die Geschichte ist auf viele Jahre angelegt, wie man schon durch den Prolog vermuten konnte. Ihre Liebesgeschichte wird teilweise durch Gedichte von Pablo Neruda begleitet. Neruda, der Dichter, den Luka so sehr bewundert.

Dora und Luka werden als sensible, realistische Figuren entwickelt. Auch Nebenfiguren, wie z.B. Lukas kleine Schwester Ana gelingen.

 Dora und Luka bleiben auch getrennt miteinander verbunden, manche Passagen erinnern in diesem Zusammenhang an „Salz auf unserer Haut“.

 Ein wenig verwundert es, dass politische Ereignisse in Kroatien weitgehend ausgeblendet werden, aber für mich ist das schon in Ordnung, da es sich in erster Linie um eine große Liebesgeschichte handelt.

Gleichauf mit „Leon und Louise“ von Alex Capus der wohl schönste Liebesroman dieses Jahr.