Der Roman umfasst karge 278 Seiten, beginnt 2008 mit Kapitel 40 (also dem Ende) und um zu erfahren, wer hier wen verlässt, muß man die kommenden 39 Kapitel erst einmal lesen. Ich wollte eigentlich nach dem 3. Kapitel das Buch beiseite legen, habe mich dann aber doch entschieden es auszulesen, immer in der Hoffnung, es wird schon noch, doch dem war leider nicht so. 1959 wird Luka in einer kleinen Hafenstadt in Kroatien geboren, Dora kommt 1962 zur Welt, beide lernen sich als Zwei- und Fünfjährige im Kindergarten kennen und sind die nächsten vier Jahre unzertrennlich. Dann verlassen die Eltern von Dora Kroatien und ziehen nach Paris. Der Kontakt bricht ab, beide verbringen ihre Jugend ohne Nachricht voneinander zu bekommen, in Gedanken sind sie sich aber immer sehr nahe. Luka entwickelt sich zu einem begnadeten Maler, Dora will Schauspielerin werden. Dann bekommt Luka mit 22 Jahren eine Ausstellung in Paris und durch Zufall besucht Dora die Ausstellung.
Es gibt wunderschöne Liebesromane, die zu Tränen rühren, die einem das Herz öffnen, die Freude machen, angenehme Lesestunden bereiten und wo man hofft, sie mögen niemals enden. „Jeden Tag, jede Stunde“ von Natasa Dragnic gehört für mich leider nicht dazu. Das liegt hauptsächlich an dem holprigen, emotionslosen Schreibstil der Autorin, manchmal schreibt sie nur einzelne Wörter wie z.B. „Endlos. Unendlich....Unerforscht, Geheimnisvoll. Beängstigend. Unwiderstehlich. Faszinierend.“ dann ganze Absätze ohne Punkt und Komma, mit dem ich einfach nicht warm werden konnte und der fehlenden Herzlichkeit und Wärme, die einen Liebesroman nun einmal ausmachen. Auch bleiben mir die Protagonisten fremd, ich finde zu ihnen einfach keinen Zugang. Dora hat es in die Stadt der Liebe verschlagen, warum entführt uns die Autorin nicht auch in diese Stadt und warum treibt sich der Leser ständig nur in Hotelzimmern rum? Auch hat Kroatien doch mehr zu bieten als nur das Meer, auch wenn Luka daran regelrecht gefesselt ist. Über 40 Jahre verbringen wir mit Dora und Luka und doch bleiben sie einem gänzlich fremd. Haben sie wirklich so wenig erlebt? Dora ist immerhin eine Berühmtheit geworden.