Spaßige Liebeserklärung an das Genre und alte Klassiker

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lichti_liest Avatar

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Was durch Deadpool spätestens im Film bekannt geworden ist, ist in Büchern häufiger zu finden. Nämlich, dass der Erzähler sich an den Leser wendet. Gerade im Krimi tritt dabei der Erzähler häufig gleichzeitig als (angeblicher) Autor des Buches auf. Stevenson hat damit schon eine Hommage an große Autoren (wie beispielsweise Doyle mit Watson) und genauso liest sich dieses Buch auch. Wie eine Liebeserklärung an alte Klassiker und das Genre Krimi, nicht zuletzt auch, weil der Erzähler uns immer wieder unermüdlich auf Regeln hinweist. Gerade zum Beginn macht das unfassbar viel Spaß, in der Mitte spätestens wurde es mir aber zu viel und ich wäre gern normal der Geschichge gefolgt, als ständig davon unterbrochen zu werden - schon allein, weil das immerwährende Foreshading dann einfach ablenkend wurde.

Der Krimifall selbst war spannend mit tollen Wendungen. Er erinnert in seinem Aufbau an die klassischen Krimis (nicht umsonst wohlgemerkt), konnte ich mich am Ende überraschen,ist aber insgesamt einfach sehr solide. Der Epilog selbst war dagegen wunderbar ironisch gegenüber dem gesamten Buch (wobei ich mir dann gewünscht hätte, es zum bitteren Schluss durchzuziehen!).

Insgesamt hat der Krimi wirklich Spaß gemacht, weil es eine Mischung aus altbekannten und humorvoller Neuauflage eben dessen war. Vor allem die Details (der Titel und selbst die Werbung im Buch!) offenbaren, mit wie viel Liebe für die Geschichte hier gearbeitet wurde.

Wer die Klassiker und Humor mag und einen Krimi, der Nichts neu erfindet und genau deshalb Spaß macht, ist hier sehr richtig!

Teil 2 ist übrigens unabhängig von Teil 1 lesbar, auch wenn es sich immer wieder darauf bezieht. Die Informationen erhält man alle im Buch