Ein etwas anderer Liebesroman

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savashanim Avatar

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Die Irin Mary stolpert ein wenig unbeholfen durchs Leben, bis aus heiterem Himmel ein Mann in ihr Leben tritt. James, genannt Jim, etwas älter als sie, HNO-Arzt und ausnehmend attraktiv. Mary verliebt sich Hals über Kopf, zieht sehr schnell von Belfast nach London in seine Wohnung und beide sind glücklich verliebt und es scheint, als wäre alles wunderbar.
Es ziehen aber dunkle Wolken auf, die Mary erfolgreich verdrängt und übersieht, vielleicht übersehen will. Und auf einmal ist Jim wie vom Erdboden verschwunden. Mary versteht die Welt nicht mehr und weiß, dass sie etwas unternehmen muss. Also beschriftet sie ein Schild mit den Worten „Komm nach Hause, Jim“ und stellt sich damit auf den Bahnhof, von dem sie Jim bis zu seinem Verschwinden regelmäßig nach der Arbeit abgeholt hat. Sieben Jahr lang steht sie hier in der Menge, ohne von jemandem wahrgenommen zu werden. Bis ihr die drängelnde und vorbeirauschende Menge irgendwann zu viel wird und sie sich lauthals Ruhe verschaffen will. Ausgerechnet in diesem Moment hält jemand mit der Handykamera auf sie, filmt ihren Ausbruch und sie wird zum unfreiwilligen Internetstar.
Die Journalistin Alice sieht alles mit an und will mehr über diese Frau wissen und was es mit dem Schild auf sich hat. Die Frauen freunden sich an und Alice entscheidet, dass sie Mary helfen muss und sich auf die Suche nach Jim begibt.
Auch wenn es in diesem Roman vordergründig um eine große Liebesgeschichte geht, handelt er doch eher davon, was nach der großen Verliebtheit passiert, welche Abgründe sich für Menschen auftun und was der Alltag mit uns machen kann. Er behandelt ein wichtiges Thema, kommt dennoch leicht und unaufgeregt daher.
Wer auf Herz-Schmerz-Kitsch in Liebesromanen großen Wert legt wird hier sicher nicht bedient, wer Liebesromane mit Tiefgang mag, wird sich über die Geschichte von Mary, Jim und Alice sicher freuen.