Ein sehr gutes und wichtiges Buch, bei dem jedoch die Triggerwarnung fehlt

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Das Cover, die Verlagsankündigung und die Kurzbeschreibung kündigen mit "Jeder Tag für dich" die unvergesslichste Liebesgeschichte des Jahres an. Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte ist die von Abbie Graves wirklich, unvergesslich allemal.

Mary nimmt sich nicht sonderlich wichtig, sie macht sich wenig aus sich selbst. Als sie eines Tages Jim kennenlernt, findet sie in der gemeinsamen Zeit ihren Lebenssinn. Mit Jim hat sie ihre große Liebe gefunden. Sie verbringen sechs perfekte Jahre miteinander, bis Jim eines Tages nicht mehr nach Hause kommt. Mary beginnt ihre Wache am Ealing Broadway, an dem sie Jim über Jahre hinweg abgeholt hat. Unermüdlich hält sie ihr Schild in der Menge hoch: "Komm nach Hause, Jim". Als Journalistin Alice Keaton sie entdeckt, macht sie sich auf die Suche. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln und erste Ungereimtheiten kommen ans Licht. Es beginnt eine Reise durch das Land und zu sich selbst.

Das Buch liest sich sehr angenehm, der Schreibstil ist flüssig, so dass man sich vollends in der Story verlieren kann. Alles in allem ist es eine tiefgehende Liebesgeschichte, die jedoch ganz und gar nicht vergleichbar ist mit dem, was der Leser ursprünglich erwartet. Ich hätte mir eine Triggerwarnung gewünscht, die die schweren Depressionen, die im Buch beschrieben werden, angekündigt hätten. Die Verlagsankündigung "unvergesslichste Liebesgeschichte" kann hier schnell falsch verstanden werden, weshalb es vermutlich etwas an der Zielgruppe vorbei verkauft wird. Sehr schade, bei einem so wichtigen Thema. Insgesamt ein sehr gutes und wichtiges Buch, das Juliane Funke, Freundin, sehr treffend beschrieben hat: »Keine klassische Liebe-mit-Hindernissen-Geschichte. Ein bewegendes Buch.«