Ganz anders als erwartet (2,5/5 Sterne)

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moontales Avatar

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Bei der Bezeichnung "Der unvergesslichste Liebesroman des Jahres" nimmt man natürlich automatisch eine Erwartungshaltung an. Wenn die Geschichte dann weder Liebesroman, noch unvergesslich ist, ist das natürlich ungünstig.

Den Schreibstil fand ich ganz gut. Es war flüssig und gut zu lesen. Die Kapitel spielen abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit, sodass man mehr über Marys und Jims Kennenlernen und die Beziehung erfährt.

Die Charaktere fand ich leider nur mäßig sympathisch. Bei Jim habe ich schnell gemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmt und mochte ihn dadurch auch nicht besonders gern. Mary wird uns als Leser:innen extrem verschlossen dargestellt, was dazu führt, dass man sich auch nicht mit ihr identifizieren oder sie richtig ins Herz schließen kann. Die Journalistin Alice fand ich persönlich relativ egoistisch in ihren Handlungen und sie übertritt sehr viele Grenzen. Von daher fand ich es schon einmal schwierig, denn gerade die Verbundenheit mit den Charakteren machen ein Buch oft gut.

Die Geschichte ist relativ vorhersehbar und von der Stimmung wirklich bedrückend. Ich habe mich beim Lesen oft nicht wohlgefühlt und hatte keine große Motivation weiter zu lesen. Ich fand die ganze Grundstimmung im Buch ziemlich deprimierend, nicht einmal außerordentlich emotional, sodass es passen würde. Gegen Ende wurde es spannender und ich wollte dann auch unbedingt die Auflösung wissen. Ohne zu spoilern kann ich dazu leider nichts sagen außer, dass es mich nicht wirklich abgeholt hat und ich das Ende (obwohl es realistisch war und ich keine rosaroten Happy Ends mag) auch nicht zu 100% gut fand. Auch den generellen Umgang mit psychischen Erkrankungen innerhalb des Buches fand ich etwas seltsam. Vermutlich war es gewollt, dass eine positive Message zurück bleibt, bei mir kam es so aber nicht an.

Ich gebe dem Buch gut gemeinte 2,5 Sterne und bleibe recht enttäuscht zurück