Ich musste mich fast zum Lesen zwingen

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muddi1972 Avatar

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Im Buch geht es um Mary, welche sich jeden Abend mit einem Schild an den Bahnhof stellt. Auf dem Schild steht “Jim, komm nach Hause!”. Jim, oder auch James, ist ihr Freund, mit dem sie sechs Jahre zusammen war, bevor er vor sieben Jahren verschwand. Eine Journalistin, Alice Keaton, lernt Mary kennen und entschließt sich auf die Suche nach Jim zu begeben.

Das Buch fängt ziemlich langatmig an. Die Geschichte ist anfangs ziemlich langweilig und geprägt von Stereotypen und fragwürdigen Dingen in ihrer Beziehung. Die Rollenvorstellungen von Mann und Frau sind ziemlich stereotyp. Sie ist schüchtern und wunderschön und sich dessen aber gar nicht bewusst und er ist makellos und selbstsicher. Außerdem ist das erste was er macht, als Mary und James sich begegnen, sie erst einmal zu belästigen. Mary wird als super toll und super stark beschrieben, aber leider wird das eher gesagt als gezeigt. Wir lernen sie als Person kennen, die kaum Meinungen und ein einziges Hobby hat und dann wird sie von der Liebe errettet. Ich musste mich ganz schön durch das Buch kämpfen, weil es, wenn nicht langweilig, eher anstrengend war.

Ab der Hälfte des Buches wird es bedeutend besser. Nun begibt sich Alice nämlich tatsächlich auf die Suche nach Jim und wir lernen weitere Hintergründe hinter Marys und Jims Beziehung kennen, die durchscheinen lässt, dass viele Dinge, so wie sie waren, nicht gut waren. Es fängt also an, endlich etwas spannend zu werden.

Die Auflösung am Ende ließ zwar etwas zu wünschen offen, hat aber viele wichtige Punkte angesprochen und hat nicht komplett klischeehaft aufgehört. Das Ende war daher wesentlich besser als der Anfang des Buches.

Letztendlich war die Geschichte in meinen Augen aber doch eher enttäuschend.